Helden braucht die Schulwelt!

Andrea Lawlor

Bild von Sanu A S auf Pixabay

Was lässt Menschen zu Helden oder Heldinnen werden? Und warum ist gerade das Schulsystem voller Menschen, die Außergewöhnliches leisten? Wir begeben uns auf eine Heldenreise ins Schulumfeld und entdecken, dass Lehrer:innen viel mehr Wertschätzung erfahren müssten als es oftmals der Fall ist.

Hast Du Dir schon einmal Gedanken zu dem Wort Held gemacht? Vielleicht kommen Dir beim Darüber nachdenken Personen mit ganz außergewöhnlichen Fähigkeiten aus Deiner Kindheit in den Sinn, die Du bewundert hast? Vielleicht fiktive Personen wie Pippi Langstrumpf, Superman oder Tim & Struppi? Oder auch Personen aus dem echten Leben, wie bspw. Deine Großeltern oder vielleicht auch einer Deine Lehrer oder Lehrerinnen?

Was lässt Menschen zu Helden:innen werden?

Wikipedia sagt dazu: „Ein Held (althochdeutsch helido) ist eine Person, die eine Heldentat, also eine besondere, außeralltägliche Leistung vollbringt. […] heroische Fähigkeiten können von körperlicher Art (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer usw.) oder auch geistiger Natur sein (Mut, Aufopferungsbereitschaft, Kampf für Ideale, Tugendhaftigkeit oder Einsatzbereitschaft für Mitmenschen).“

Bleiben wir beim Lehrberuf: Lehrer:innen sind Menschen, die uns in der prägendsten Zeit – vom jungen Kindesalter bis ins junge Erwachsenenalter begleiten – und das so oder so! An manche Lehrer:innen denkst Du nur sehr ungern zurück, mit unangenehmen Gefühlen.

Doch vielleicht gibt es da auch andere. Lehrer:innen-Persönlichkeiten, die Dir in guter Erinnerung geblieben sind, die in Dir auch heute noch positive Gefühle wecken. Menschen, die gar zu einer Art LehrHELD:IN für Dich geworden sind, weil sie Dir eine wichtige Stütze, Orientierung, Größe, Inspiration, Motivation etc. im (Schul-)Leben waren.

Was Held:innen mitbringen

Egal, wer Dir da nun einfällt – mit Sicherheit haben diese Personen auch etwas davon eingebracht, was Wikipedia als heroische Fähigkeiten bezeichnet:

  • Vielleicht war es der MUT, Neues auszuprobieren und den Unterricht dadurch lebendig und alltagsnah zu gestalten?
  • Vielleicht war es die LEIDENSCHAFT und EINSATZBEREITSCHAFT mit der Dein Lehrer oder Deine Lehrerin sich unermüdlich vor und hinter die Klasse und jeden Einzelnen gestellt hat – besonders dann, wenn es mal nicht so gut lief?
  • Vielleicht war es die AUSDAUER, mit der die Lehrkraft immer wieder an Dich geglaubt hat und Dich fürs Lernen begeistert hat?

Lehrer:innen prägen fürs Leben

Das, was wir in der Schule bei und mit Lehrer:innen erleben, prägt uns ein Leben lang. Vor allem prägen die Erlebnisse aus unserer Schulzeit auch den Umgang damit, wie wir mit dem, was uns nach der Schule erwartet – dem Berufsleben – umgehen.

Somit ist der Lehrberuf einer der wichtigsten unserer Gesellschaft, doch er bekommt oft nicht die gesellschaftliche Anerkennung, die er verdient. Das Image leidet! Zwar verbessert es sich weltweit schrittweise, doch bleiben wir vor unserer Haustür: in Deutschland gibt es noch einen großen Nachholbedarf.

Wenn wir in Seminaren oder Workshops mit Lehrkräften aus den verschiedenen Schulformen sprechen, dann begegnen uns beispielsweise Berichte von Elterngesprächen, die uns sprachlos werden lassen. Da wird mit Anwälten gedroht, weil das Kind nicht entsprechende Noten nach Hause bringt oder weil erzieherische Versäumnisse nicht wie gewünscht ausgelotet werden.

Ein/e Lehrer:in – 30 Schülerinnen und Schüler, das ist vielerorts die heutige Realität. Diese 30 Kinder und Jugendlichen sind eine heterogene Gruppe von jungen Menschen mit vielen verschiedenen Bedürfnissen. Bei diesem „Betreuungsschlüssel“ gepaart mit den Veränderungen unserer digitalen Zeit – in der manchmal sogar einzelne Schüler:innen Lehrpersonen während des Unterrichts filmen und mit Veröffentlichung im Netz drohen – bleiben manche Themen auf der Strecke. Auch Lehrer sind nur Menschen!

Fangen wir bei uns selbst an!

Vielleicht dürfen wir uns alle ein Stück weit an die eigene Nase fassen und unser Bild vom „faulen“ Lehrer, der doch eh nachmittags frei und überhaupt so viel Urlaub hat, erst mal zurechtrücken. Vielleicht ertappen wir uns dabei, dass wir meinen zu wissen, was der/die Lehrer:in besser tun oder lassen soll, ohne jemals in einer der Unterrichtsstunden dabei gewesen zu sein und ein Gespür dafür zu haben, was im Unterricht tagein tagaus Realität ist.

Denn die Herausforderungen in heutigen Zeiten sind für viele Lehrpersonen zu einem großen Kraftakt geworden, mit dem Ergebnis, dass nicht selten Menschen in diesem Beruf unter dem Druck der äußeren Anforderungen und der eigenen Ansprüche zusammenbrechen (ein Stichwort in diesem Zusammenhang: Lehrermangel). Und einer Lehrkraft, der im wahrsten Sinne die Kraft fehlt, fällt es verständlicherweise auch schwer, auf ihre heroischen Fähigkeiten zurückzugreifen.

Schluss damit – Zeit für neue HELDEN:INNEN

Damit diese Spirale sich nicht weiter an Fahrt gewinnt, stellen wir von 2care einen großen Teil unserer Arbeit in den Dienst von Akteuren aus dem Schulumfeld! Wir sehen in Lehrer:innen, Schulleiter:innen und anderen Mitarbeitenden in Schulen echte Helden, die es wert sind, unterstützt zu werden!

Dazu haben wir eine breite Palette an Angeboten wie Workshops, Vorträge und Seminare extra für Mitarbeitende in Schulen. Für kurze und wirksame Impulse und frischen Input gibt es außerdem unseren Podcast LehrHelden. Hör mal rein!

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